Die Bremsanlage des Citroën DS
Der Citroën DS gilt als das welterste in Serie produzierte Automobil, bei dem an den Vorderrädern Scheibenbremsen zum Einsatz kamen. Die Scheibenbremsen wurden zudem innenliegend am Getriebe angebaut, um die ungefederten Massen zu reduzieren. An der Hinterachse verrichten Trommelbremsen ihren Dienst. ![]()
Widmen wir uns zuerst der Bremsanlage der DS Modelle, wie sie in Abbildung 1 schematisch dargestellt ist. Gesteuert wird die Bremse durch Bremsventile, die hinter einer Blende im Fußraum nebeneinander angeordnet sind. Jedes dieser Ventile ist für einen Bremskreislauf zuständig, versorgt werden sie von einem sogenannten Bremsdruckspeicher (vorderer Bremskreislauf) und vom Federungsdruck der hinteren Federkugeln (hinterer Bremskreislauf). Da eine konstante Bremsdruckversorgung vorrangig ist, baut sich der Druck erst in dem vorderen Kreislauf auf, danach im hinteren. Ein Druckschalter meldet sich bei zu niedrigem Hydraulikdruck durch eine Warnlampe. ![]()
Die Bremsanlage der ID-Modelle besteht aus der gleichen "Hardware" wie die der DS-Modelle, das heißt die Wagen sind mit Scheibenbremsen vorne und Trommelbremsen hinten ausgerüstet. Liefen die allerersten ID noch mit normaler Hydraulikbremse, ohne Anschluß am Hydrauliksystem, vom Band, wurde ab 1961 ebenfalls eine vollwertige Bremsunterstützung wie bei der DS eingebaut. Allerdings unterscheiden sich beide Bremssysteme erheblich voneinander.
Ursprünglich wurden selbstnachstellende Bremssättel an den Scheibenbremsen verbaut, die nach dem Schwimmsattelprinzip arbeiteten. Diese Bremssättel besaßen auch den Feststellbremsmachanismus, der über ein zusätzliches Pedal im Fußraum des Fahres betätigt wurde. Dieses Pedal wurde am Anfang nur bei Fahrzeugen mit halbautomatischem Getriebe eingebaut, hielt aber nach und nach auch in den Schaltwagen, die sonst über einen "normalen" Hebel festgestellt wurden, Einzug.
Unterschied zu den herkömmlichen Servosystemen ist, daß bei gleicher Pedalkraft die Bremskraft einen doppelt so hohen Wert erreicht. Der dadurch verkürzte Pedalweg (10mm) ermöglicht nicht nur eine gute Verzögerung, sondern auch eine erheblich reduzierte Reaktionszeit, durch die der Fahrer in Notsituationen wertvolle Sekundenbruchteile Zeit gewinnt. |